Grünenberg zwischen Bern und Habsburg

Vortrag von Lukas Wenger, gehalten an der Hauptversammlung des Historischen Vereins des Kantons Bern1 vom 20. Juni 1999 in Melchnau.

Die Familie von Grünenberg: 1218 – ein Glanzpunkt zu Beginn

Zu Beginn des 13. Jahrhunderts treffen wir die ersten Vertreter der Familie Grünenberg an, und zwar gleich in zwei höchst bedeutsamen Umständen.

 Jufer 1994: Stammtafel Grünenberg 1

Abbildung: Ältester Teil des Stammbaums der Freiherren von Grünenberg.2

Am 1. Juni 1218, nach dem Tode des letzten Zähringers, ergibt sich für die höchsten Dynasten der Region ein bedeutsames Ereignis: Graf Hartmann von Kyburg heiratet in Milden (dem heutigen Moudon) Margaretha von Savoyen. Natürlich ist eine solche Hochzeit – wie ja heute auch noch – ein Stelldichein für den Adel aus Nah und Fern, und hier treffen wir zum ersten Mal auf Ritter Ulrich I. von Grünenberg, der bei der Hochzeit sogar als Zeuge auftritt! Eine Würdigung aus Max Jufers Buch: «Welch Beweis, gleich zu Beginn, hohen Stands und mächtigen Einflusses!»3

Ein zweiter Glanzpunkt erleben wir nur kurze Zeit später. Im Jahre 1224 entsagt Ulrichs älterer Bruder Eberhard von Grünenberg kinderlos dem weltlichen Leben und tritt als Mönch ins Kloster St. Urban ein. Während ein Teil seines Besitzes den beiden Neffen Heinrich II. und Markwart I. verbleibt, nimmt er doch viel seines Eigens – insbesondere den Marktort Langenthal – mit und übergibt es dem Kloster, dem es als die «Grosse Grünenbergische Schenkung» in Erinnerung bleiben wird. Eberhard stirbt 1230.

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Mit der Grossen Grünenbergischen Schenkung erkennen wir die Verbundenheit mit dem klösterlichen Nachbarn, aber auch die Tatsache, dass die Familie von Grünenberg in dieser Zeit schon seit langem sehr begütert sein muss.




1 Website des Historischen Vereins des Kantons Bern: http://www.hvbe.ch/. Up

2 Jufer 1994: Stammtafel. Up

3 Jufer 1994: 128. Up